Erkner
Umgeben von Wäldern und See wurde Erkner schon früh zu einem beliebten Ausflugsziel für gestresste Berliner. Auch Gerhart Hauptmann zog es hierher. Der Ort und seine Einwohner weckten in ihm das Bedürfnis zu schreiben. Er gilt heute als bedeutendster Vertreter des deutschen Naturalismus und erhielt 1912 den Literaturnobelpreis.
Neben dem Gerhart-Hauptmann-Museum und dem dazugehörigen Stadtrundgang sollten Sie sich auch die nahegelegene Woltersdorfer Schleuse ansehen. Auch die schönen Badestellen, idyllischen Waldpfade und Uferwege laden ein zu entspannen, zu genießen, zu entschleunigen. Und das alles ganz nah vor den Toren Berlins!
Spaziergang entlang des Waldpoesie-Pfads zur Woltersdorfer Schleuse
Der Waldpoesie-Pfad ist 1,3 Kilometer lang und führt in Richtung Woltersdorf.
Der Start ist am Parkplatz an der Fangschleusenstraße. Hier befindet sich eine Übersichtstafel mit Karte. Genießen Sie den besonderen Spaziergang: Zehn Stationen am Wegesrand stellen Ihnen Autoren vor, die sich von den verschiedenen Baumarten zu lyrischen Werken inspirieren ließen. Von Romantik über Expressionismus, entlang der Ufer von Löcknitz und Flakensee, wartet ein bunter literarischer und naturkundlicher Exkurs.
Wer weiterwandert, gelangt zur Badestelle Weißer Strand Flakensee. Der weiße Sand, das klare Wasser und der flache Einstieg machen diese Stelle zu einem sehr beliebten Badeplatz. Gern genutzt wird auch der kleine Imbiss auf dem Campingplatz nebenan.
Ruhebedürftige gehen einfach weiter und erreichen in einer Viertelstunde über die ruhige Strandpromenade die Woltersdorfer Schleuse.
Die Klappbrücke der Schleuse ist ein beliebtes Fotomotiv. In Sichtweite des kleinen Hafenbeckens warten mehrere Cafés und Restaurants auf Ihren Besuch. Das direkt am Wasser liegende Restaurant „Liebesquelle“ erinnert mit seinem Namen an die inzwischen leider versiegte natürliche Quelle auf der anderen Straßenseite.
Wenn Sie die Schleusenbrücke überquert haben und der Schleusenstraße einige Meter weiter folgen, können Sie in den Bus steigen, der Sie auf der anderen Seite des Flakensees zurück zum Bahnhof Erkner bringt.
Highlights
1Rathauspark
Ein guter Startpunkt für Unternehmungen ist der Rathauspark, denn er ist nur acht Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Hinter der Villa Bechstein, die heute das Rathaus ist, beginnt der Park und reicht bis zum Ufer des Dämeritzsees. Im Frühjahr werden Sie sicher von den vielen blühenden Kirschbäumen beeindruckt sein. Hier treffen Sie vielleicht auch auf ankommende Wassersportler, denn am Ufer liegt auch der Stadtanleger, wo Kanus und kleinere Boote „parken“ dürfen.
Vielleicht zieht es Sie anschießend zum zehn Minuten entfernten Gerhart-Hauptmann-Museum oder doch zum Wupatz’ Lehrpfad, der ist auch nur 15 Minuten entfernt.
2Gerhart-Hauptmann-Museum
Gerhart Hauptmann lebte von 1885 bis 1889 in Erkner und fand hier zur Schriftstellerei. Sein Wohnhaus, die Villa Lassen, beherbergt nun einen Teil seines Nachlasses. Die originalen Möbel, Alltagsgegenstände und Gemälde zeichnen ein authentisches Bild jener Zeit. Das Museum veranstaltet Lesungen, Konzerte, Sonderausstellungen und Theateraufführungen. Und im November, um den Geburtstag des Nobelpreisträgers Gerhart Hauptmann herum, gibt es jedes Jahr eine besondere Veranstaltungsreihe.
Die Stadt Erkner hat an wichtigen Orten in Erkner Infotafeln zu Gerhart Hauptmann angebracht, auf denen historische Aufnahmen und Textausschnitte zu sehen sind. Die erste Tafel steht direkt vor der Villa Lassen. Der unten verlinkte Flyer lädt zu einem spontanen Literaturspaziergang ein. Viel Spaß bei der kleinen Entdeckungsreise!
3Wupatz’ Lehrpfad
Durch eine wunderbare und ursprünglich anmutende Landschaft führt dieser kindgerecht gestaltete Lehrpfad. Für den 3,6 Kilometer langen Rundweg sollte man zwei Stunden einplanen. Wer möchte, lernt an 16 Stationen mittels Schautafeln und interaktiven Modulen die hiesige Flora, Fauna und Landschaftsstruktur auf spielerische Art und Weise näher kennen. Dabei werden nicht nur Köpfchen und Geschick, sondern auch die Sinne und Ausdauer gefordert und gefördert.
4Museumshof am Sonnenluch
Erkners Heimatmuseum sieht genauso aus wie man sich ein Heimatmuseum vorstellt: ein niedriges reetgedecktes Fachwerkhaus inmitten eines idyllischen Kräutergartens mit uralten Bäumen. Innen erwarten Sie häusliche Szenen aus früherer Zeit und jede Menge uriger Gerätschaften. Hier in Erkner wurde die Sammlung besonders liebevoll zusammengestellt und offenbart unter anderem interessante Details aus der Entwicklung Erkners und des Umlandes. In der Museumsscheune zeigt die Ausstellung vom Freundeskreis Chemie-Museum Erkner wie Erkner zur „Wiege des Kunststoffzeitalters“ wurde. Auf dem Museumshof finden ergänzend regelmäßig verschiedene Feste und Veranstaltungen statt, wie der Osterbasar oder das Kolonistenfest. Ein Besuch ist also in mehrfacher Hinsicht empfehlenswert!
Noch ein Hinweis: Da die Menschen zur Zeit der Erbauung des Hauses wesentlich kleiner waren, sind die Türen sehr niedrig gehalten.
5Historische S-Bahn-Fahrzeuge
Über 20 Wagen aus mehr als 80 Jahren Berliner Eisenbahngeschichte wurden vom Verein Historische S-Bahn-Fahrzeuge gerettet und instand gehalten. Bei Veranstaltungen können Liebhaber hier ein großes Sortiment an Souvenirs rund um die S-Bahn finden, von Büchern und verschiedensten Postkarten über Tassen und Anstecknadeln bis hin zu Gleisplänen des Berliner S-Bahn-Netzes. Praktisch: Die Triebwagenhalle befindet sich direkt am S- und Regionalbahnhof Erkner. Besuchergruppen können die Triebwagenhalle mit ihren aufwendig restaurierten Museumsfahrzeugen zu besonderen Anlässen und auf Nachfrage besichtigen.
Extra-Tipp
DEKAFFEE-Rösterei
Im Herzen Erkners, gegenüber dem Gerhart-Hauptmann-Museum, finden Sie in der kleinen Ladenrösterei echten Kaffeegenuss. Exklusive Kaffeesorten aus aller Welt sind zu erwerben – zum Sofortgenuss oder für zu Hause.