
Wie brutal ist Brutalismus?
„Mäusebunker“ – ein Wort, das zwei Dinge zusammenbringt, die irgendwie nicht zusammengehören: die niedliche, weiche, harmlose, kleine Maus mit dem bösen, kriegerischen Bunker. Was hat es damit auf sich?

Der sogenannte Mäusebunker ist eine ehemalige Forschungseinrichtung für experimentelle Medizin der Berliner Charité.
Das imposante, grobe Betongebäude entstand in den 1980er Jahren und ist ein einzigartiges Beispiel für den architektonischen Brutalismus. Dabei kommt „Brutalismus“ gar nicht von „brutal“, sondern leitet sich ab aus dem französischen Wort für Sichtbeton, beton brut.
Heute steht das nunmehr ungenutzte Gebäude unter Denkmalschutz, Sie können es lediglich von außen betrachten. Für Architekturliebhaberinnen und Architekturliebhaber ist der markante Bau ein absoluter Geheimtipp, das Gebäude gehört sogar zu den meistfotografierten Ikonen der Berliner Betonbaukunst.

Die Geschichte mit den Mäusen hingegen ist weniger imposant: Die Stätte war bis zum Jahr 2020 Tierversuchslabor und Ort der Aufzucht von Versuchstieren, vornehmlich Mäusen.
Das ist Ihnen allzu suspekt? Dann ziehen Sie sich zurück zum ältesten Berliner Naturschutzgebiet direkt hinter dem Architekturdenkmal: Der Schlosspark Lichterfelde ist ein eingezäuntes Wäldchen am Teltowkanal, romantisch überwuchert, das zum Spaziergang und zur Diskussion über Architektur einlädt.
Hindenburgdamm 26, 12203 Berlin