
Die Zukunft fährt elektrisch
Einsteigen. Aufladen. Ankommen.
Moderne Mobilität für die Region - Verkehrsvertrag Westmecklenburg II
Ab Dezember 2025 betreibt die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) das Teilnetz Westmecklenburg II (WMB II) und läutet damit eine neue Ära im Schienenpersonennahverkehr der Region ein.
Wesentliche Ziele des Projekts sind die langfristige Sicherung und qualitative Stärkung bestehender Verbindungen – insbesondere der saisonalen Angebote – sowie der Einsatz moderner, batterieelektrischer Fahrzeuge auf den Hauptlinien und die begleitende Modernisierung der Infrastruktur.
Das geschieht in enger Partnerschaft zwischen dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der ODEG als Betreiber – unterstützt durch Bundes- und Landesfördermittel für innovative Antriebstechnologien und Werkstattinvestitionen.
So wird nachhaltige, zukunftsfähige Mobilität in Westmecklenburg Realität – verlässlich, komfortabel und umweltfreundlich.
Projektüberblick
Auftraggeberin: | VMV (Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH) im Auftrag des Landeswirtschaftsministeriums |
Laufzeit & Umfang: | Der Vertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren (Dez. 2025 – Dez. 2040) und sieht ein jährliches Zugangebot von rund zwei Millionen Kilometern vor. |
Projektpartner: | Neben Land und ODEG sind auch Industriepartner eingebunden – zum Beispiel Stadler Rail als Hersteller der neuen Züge (Stadler-Werk Berlin-Pankow) und der Leasingpartner Akiem zur Fahrzeugfinanzierung. Die Beschaffung der innovativen Akku-Züge wird durch ein Bundesprogramm gefördert und das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt den Ausbau der Werkstattinfrastruktur. |
Projektziele: | WMB II bringt:
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Zahlen, Daten, Fakten – kompakt zum Nachlesen

Faktenblatt Verkehrsvertrag Westmecklenburg II
Streckennetz & Fahrplanangebot ab Dezember 2025
RB13 Schwerin – Rehna:
- Durchgehender Stundentakt an allen Wochentagen zwischen Schwerin Hbf und Rehna.
- Die Gesamtfahrzeit verkürzt sich auf ca. 35 Minuten – rund 5 Minuten schneller als bisher.
RB13 Schwerin – Parchim:
- Ebenfalls Stundentakt an allen Wochentagen zwischen Schwerin und Parchim, wodurch diese wichtige Verbindung deutlich attraktiver wird.
RB14 Hagenow Stadt – Parchim:
- Diese Linie wird modernisiert und voraussichtlich ab August 2026 nach Abschluss von Bauarbeiten wieder aufgenommen.
- Die Strecke erfährt eine Ertüchtigung mit höherer Streckengeschwindigkeit (bis 100 km/h, zuvor abschnittsweise 60 km/h)
Option RB14 Hagenow Stadt – Zarrentin:
- Diese derzeit stillgelegte Strecke könnte im Vertragszeitraum reaktiviert werden. Für den Fall einer Reaktivierung des SPNV nach Zarrentin sieht der Verkehrsvertrag eine Netzerweiterung (und entsprechend zusätzliches
Fahrplanangebot) vor.
RB15 Waren (Müritz) – Inselstadt Malchow:
- Diese Regionallinie verbindet die Inselstadt Malchow zuverlässig mit Waren (Müritz) und wird in den Sommermonaten bis Plau am See verlängert. Damit entsteht eine attraktive touristische Verbindung durch die Mecklenburgische Seenplatte – ideal für Ausflügler/-innen und Urlauber/-innen.
RB19 Parchim – Plau am See:
- Als saisonale Linie bedient die RB19 im Sommer den südlichen Landesteil. Gemeinsam mit der RB15 ermöglicht sie während der Hauptsaison touristische Schienenverbindungen entlang der traditionsreichen Mecklenburgischen Südbahn – ein Gewinn für Urlaubsgäste und die lokale Bevölkerung gleichermaßen.
Das Streckennetz ab Dezember 2025
Stabile Takte und moderne Züge für Westmecklenburg
Durch die durchgehenden Stundentakte auf den Hauptlinien verbessert sich die Anschlusssituation deutlich:
- Wartezeiten verkürzen sich
- regelmäßige Verbindungen erleichtern Pendler/-innen den Alltag und ermöglichen Tagesausflüge ohne komplizierte Planung.
Ab 2027 kommen schrittweise batterieelektrische Fahrzeuge zum Einsatz – zunächst auf den Hauptachsen.
Damit macht der SPNV in Westmecklenburg einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaschutz und Zukunftsfähigkeit.
Klassisch und Innovativ
Mit dem Verkehrsvertrag WMB II setzt die ODEG auf eine zweigleisige Fahrzeugstrategie: Moderne Batterie-Elektro-Triebzüge (BEMU) übernehmen ab 2027 den Großteil des Betriebs, während bis dahin bewährte Dieseltriebwagen vom Typ RegioShuttle RS1 die Region zuverlässig weiter bedienen.
Mehr als ein Flirt: Stadler FLIRT Akku
Ab Dezember 2027 kommen 14 neue Batteriezüge vom Typ Stadler FLIRT Akku zum Einsatz. Sie werden schrittweise in den Betrieb eingegliedert, sodass nahtlos ab dem Fahrplanwechsel 2027/28 die neuen Züge fahren können.
Diese zweiteiligen Elektrotriebwagen markieren den Techniksprung: Sie fahren unter vorhandener Oberleitung und laden dabei automatisch ihre Batterien – auf nicht elektrifizierten Abschnitten geht es dann rein batteriebetrieben und damit lokal emissionsfrei weiter. Mit dieser BEMU-Technologie reduziert die ODEG die Abhängigkeit von Diesel und gestaltet den Zugbetrieb deutlich umweltfreundlicher.
Auch optisch fallen die FLIRT Akku auf, denn sie erstrahlen in einem markanten Blau-Weiß – eine Sonderlackierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die als visuelle Hommage an Meer und Ostseestrand gewählt wurde. Damit setzen die Züge schon von weitem sympathische Farbakzente in der Region.
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h sind sie flott unterwegs, sodass sich Reisezeiten weiter verkürzen lassen. Modernste Lithium-Ionen-Batterietechnik, Bremsenergierückgewinnung und Schnellladefähigkeit machen die FLIRT Akku zudem besonders energieeffizient im Betrieb.
Im Inneren erwartet die Fahrgäste eine moderne Ausstattung mit hellen, barrierefreien Fahrgasträumen, WLAN-Zugang und großzügigen Mehrzweckzonen für z. B. Fahrräder oder Kinderwagen. Trotz ihrer kompakten Bauweise bieten die Fahrzeuge 98 bequeme Sitzplätze, davon 8 in der 1. Klasse – ein Novum auf diesen Linien.
Für die Fahrgäste bedeutet das: leise, saubere und komfortable Züge, die zugleich technisch auf dem neuesten Stand sind.
Nicht zuletzt sind die neuen Akku-Triebzüge auch ein Gemeinschaftsprojekt mit Unterstützung von Bund und EU: Die Beschaffung der 14 Stadler FLIRT wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe im Schienenverkehr“ mit insgesamt 15.000.000 EUR durch das Bundesministerium für Verkehr (BMV) gefördert. Fördermittel dieser Maßnahme werden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

“Mit den Zügen vom Typ FLIRT Akku beginnt eine neue Ära für unsere Fahrzeugflotte. Zukunftsfähige Mobilität mit höchster Qualität für unsere Fahrgäste vereint – zuverlässig, komfortabel und umweltfreundlich.”
RegioShuttle RS1 – Bewährte Übergangsflotte mit neuem Glanz
Bis die neuen Batteriezüge vollständig verfügbar sind, setzt die ODEG weiterhin auf ihre bewährten Dieseltriebwagen vom Typ RegioShuttle RS1. Es handelt sich um die „Gründungsflotte“ der ODEG, die seit dem ersten Verkehrsvertrag Südmecklenburg (SMB) in der Region im Einsatz ist – mittlerweile im 23. Betriebsjahr.
Damit Fahrgäste auch in den Übergangsjahren nicht auf Komfort verzichten müssen, unterzieht die ODEG ausgewählte RS1 einer umfassenden Modernisierung.
Die Fahrzeuge werden sukzessive technisch aufgearbeitet und erhalten ein neues Design im aktuellen ODEG-Look. Die Maßnahmen umfassen neben der frischen Außenlackierung, eine Aufwertung des Innenraums für weitere Einsatzjahre sowie die Durchführung fälliger Hauptuntersuchungen (HU) im Zuge der Modernisierung.
Die Arbeiten erfolgen in Kooperation mit der Firma Voith in Kiel.
Bereits im Frühjahr 2025 konnte der erste modernisierte RegioShuttle präsentiert werden – dessen neue Lackierung war im Mai 2025 fertiggestellt.
Bis spätestens Februar 2026 soll dann auch der letzte der auserwählten RS1 in neuem Glanz erstrahlen.
Bis Dezember 2027 stellen die RegioShuttles den Regelbetrieb sicher. Sobald die neuen FLIRT Akkus ab 2027 in ausreichender Zahl fahren, werden die Dieselzüge sukzessive aus dem Alltagsverkehr zurückgezogen.
Doch komplett verschwinden werden sie nicht: Sieben RS1 bleiben langfristig als Reserve und für den Saisonverkehr erhalten. So steht z. B. für zusätzliche Saisonzüge Richtung Plau am See oder bei Werkstattaufenthalten eines Akku-Zuges immer ein zuverlässiges Ersatz-Fahrzeug bereit.
Die Kombination aus neuer BEMU-Flotte und gepflegter Bestandsflotte gewährleistet einen reibungslosen Betrieb ohne Kompromisse bei Zuverlässigkeit oder Komfort – im Interesse der Fahrgäste.
Erfahren Sie mehr zu den Zügen
Parchim - Ursprungsstandort der ODEG - Ostdeutsche Eisenbahn GmbH
Parchim ist der Ursprungsstandort der ODEG - Ostdeutsche Eisenbahn GmbH. Seit der Gründung in Parchim im Jahr 2002 hat sich das Unternehmen von einem kleinen Betrieb mit 30 Mitarbeitenden zum größten privaten Eisenbahnunternehmen in Ostdeutschland entwickelt. Heute sind knapp 1.000 Mitarbeitende in fünf Bundesländern für die ODEG im Einsatz.
Zur Inbetriebnahme der neuen Fahrzeuge des Typs FLIRT Akku ab Ende 2027 wird die ODIG-Instandhaltungswerkstatt in Parchim erweitert. Ziel ist es, die neuen Fahrzeuge vor Ort elektrisch zu laden, instand zu halten und zu reinigen. Die Fertigstellung des Ausbaus ist bis Sommer 2027 geplant und bildet einen zentralen Baustein für den erfolgreichen BEMU-Betrieb in Westmecklenburg.
Mit dem Ausbau der Werkstatt und dem Aufbau einer werkstatteigenen Ladeinfrastruktur in Parchim wird die Rolle des Standorts weiter gestärkt. Die Investition sichert langfristig qualifizierte Arbeitsplätze sowie stärkt das ortsansässige technische Know-how im Betrieb und der Instandhaltung modernster Batterietechnik in der Region.
Baumaßnahmen im Überblick
Neue Werkstatthalle: | Bau einer zusätzlichen, einstöckigen Wartungshalle mit einem multifunktionalen Gleis, ausgestattet mit moderner Arbeitsgrube, einem Dacharbeitsstand und Diese Halle bietet genug Platz und Technik, um die längeren FLIRT Akku-Fahrzeuge fachgerecht instand zu halten. |
Erweiterung der Bestandswerkstatt: | Anbau eines neuen Lagertrakts zur Vergrößerung der Ersatzteil-Lagerkapazitäten sowie Aufstockung des Verwaltungsgebäudes für zusätzlichen Büro- und Sozialraum. Damit wird die Infrastruktur den höheren Anforderungen eines größeren Fahrzeugpools und Personals gerecht. |
Neue Waschanlage: | Bau einer durchfahrbaren Waschhalle auf dem Gelände, damit auch die längeren Akku-Züge effizient gereinigt werden können. Saubere Züge steigern nicht nur die Optik, sondern auch die Lebensdauer von Fahrzeugkomponenten. |
Erweiterung der Gleisanlagen: | Umfangreiche Umbauten an den Abstell- und Rangiergleisen schaffen zusätzliche Abstellkapazitäten für die neue BEMU-Flotte und erhöhen die betriebliche Flexibilität. Unter anderem werden Weichen mit einer modernen elektrischen Stelltechnik ausgerüstet und es entsteht eine neue Ver- und Entsorgungsanlage (für WC-Frischwasser und Abwasser) im Einfahrtsbereich. |
Etablierung von Ladeinfrastruktur: | Aufbau einer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur für Akku-Züge in der Werkstatt. Diese moderne Ladeinfrastruktur macht Parchim zu einem zentralen Ladepunkt für die BEMU-Flotte der ODEG und gewährleistet eine jederzeit einsatzbereite und betriebssichere Bereitstellung der Fahrzeuge. |
Förderprogramme im Überblick
Ladeinfrastruktur für BEMU
- Gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr (BMV) im Rahmen des „3. Förderaufrufs für alternative Antriebe im Schienenverkehr“, umgesetzt durch den Projektträger Jülich (PtJ). Die Förderung unterstützt den Aufbau einer modernen Ladeinfrastruktur in der ODIG-Werkstatt Parchim zur Versorgung der künftigen Akku-Züge.
Werkstattbau
- Die kalkulierten Gesamtkosten betragen rund 18 Mio. Euro, davon sind laut aktuellem Zuwendungsbescheid von über 11 Mio. Euro förderfähig
- Gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen der „InvestSPNVFöRL M-V“
Die Fördermittel von Bund, Land und EU unterstreichen den Stellenwert der Nachhaltigkeitsziele in diesem Projekt. Jeder investierte Förder-Euro zahlt darauf ein, CO₂-Emissionen zu senken, den Dieselverbrauch im ÖPNV zu reduzieren und die Klima- und Nachhaltigkeitsziele des Landes Mecklenburg-Vorpommern zu erreichen.
WMB II ist somit ein Vorzeigeprojekt für grünen Regionalverkehr: Ein Gewinn für die Fahrgäste und für die Umwelt gleichermaßen.

Häufigere Verbindungen, kürzere Wartezeiten
Auf zentralen Strecken – wie etwa zwischen Schwerin und Rehna bzw. Parchim – gilt künftig ein durchgehender Stundentakt an allen Wochentagen.

Schneller ans Ziel
Infrastruktur- und Fahrplanoptimierungen verkürzen die Reisezeiten. Zum Beispiel benötigt die RB13 Schwerin–Rehna jetzt nur noch ca. 35 Minuten statt 40 Minuten.
Auch die RB14 profitiert – nach Abschluss der Bauarbeiten im Sommer 2026 – von einer Erhöhung der zulässigen Streckengeschwindigkeit auf bis zu 100 km/h.
So kommt man flotter voran.

Moderner Komfort
Die neuen FLIRT Akku-Züge bieten ein zeitgemäßes Reiseerlebnis: helle, klimatisierte Wagen mit WLAN zum Surfen, bequeme Sitze auch in 1. Klasse, große Fenster und ein angenehmes, ruhiges Fahrgefühl ohne Dieselmotor-Vibrationen.
Auch die modernisierten RegioShuttles werden sauber und gepflegt präsentiert, mit frischem Design und technischen Updates.
Zusätzlich dürfen sich die Reisenden über kleine Extras freuen – sei es ein sympathisches Branding im Meeres-Look der neuen Landeszüge, das gleich Urlaubslaune weckt, oder die Tatsache, dass man in den FLIRT Akku erstmals in dieser Region in der 1. Klasse reisen kann.
Insgesamt steigern die Maßnahmen die Attraktivität des Nahverkehrs: Mehr Menschen sollen gern den Zug nehmen, weil es bequem, zuverlässig und umweltbewusst ist.
Westmecklenburg fährt auf der Erfolgsspur – zuverlässig, komfortabel und umweltfreundlich – heute und für die kommenden 15 Jahre. Viel mehr als nur ein Vertrag, ist WMB II ein Versprechen: Mobilität mit Herz und Verstand für eine ganze Region.
